Leipzig

Was keiner für möglich gehalten hatte, die DDR und später der ganze Ostblock stürzten wie ein Kartenhaus zusammen. Jeder Tag brachte neue und aufregende Meldungen: Honecker tritt zurück, die Grenze wird geöffnet, Währungsunion und schließlich Beitritt der DDR zur Bundesrepublik.

Für uns persönlich änderte sich natürlich auch sehr viel, um nicht zu sagen alles. Unser Spezialbaukombinat Magdeburg fiel auseinander. Wie hätte eine Baufirma mit 6000 Beschäftigten, davon ein riesiger Verwaltungsanteil, in der nun anbrechenden Marktwirtschaft bestehen können? Wir haben erst einmal unsere Facharbeiter an Westfirmen ausgeliehen zu ausgehandelten Stundensätzen. In der zweiten Phase war eine Übernahme des Feuerfestbereiches durch Babcock Sonderbau Oberhausen anvisiert, woraus aber  nichts wurde. Ich fand mich dann, nach einem halben Jahr in Oberhausen 1992 als Stützpunktleiter des Stützpunktes Bitterfeld von Babcock Sonderbau wieder. Das Dienstfahrzeug war ein Mercedes aber die Aufträge für den Stützpunkt waren schwer zu bekommen. Es schwärmten zu viel Firmen auf dem mitteldeutschen Markt herum.
Kurz und gut, ein Angebot zum Wechsel in den Hochbau nahm ich an und baute ab 1994 Wohn- und Geschäftshauser sowie Edeka-Märkte für eine kleine Firma in Weikersheim. Der gingen aber 1996 auch die Aufträge aus, so war ich 1996 das erste Mal in meinem Leben arbeitslos.

Im Januar 1996 starb Mutter, ihr Lebenswille war nicht mehr vorhanden. Schwiegermutter, die mit bei uns wohnte, war ein Jahr zuvor, im Januar 1995, an der Alzheimer-Krankheit gestorben. Beide Mütter sind auf dem Gohliser Friedhof in Leipzig beigesetzt.
1997 hat mich dann mein frühere Kollege aus Spezialbau Zeiten, Wilfried Becker, in seine nach der Wende gegründete Firma integriert. Dort arbeitete ich bis zum 31.12.2007, wenn auch mit verminderter Stundenzahl und das meiste von zu Hause aus.

helga-klaus-leistritz00 Helga und Klaus Leistritz (Mitte und rechts), unsere Schweizer Verwandten, bemerkenswerte Menschen, die in der Nähe von Zürich eine Firma betreiben. Wir haben sie kennengelernt durch meine Ahnenforschung. 1990 haben sie uns in Leipzig aufgesucht und im gleichen Jahr waren wir bei Ihnen. Unser Besuch dort, zu dieser Zeit, bestand natürlich hauptsächlich aus Staunen. Sie spendierten Holm einen  "Ford Fiesta", was hierzulande ebenfalls großes Staunen hervorrief. Wir sind mit Helga und Klaus, auch heute noch, in Verbindung.
Das Foto entstand 2000, zum 60. Geburtstag von Klaus.



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Die Diktatur war abgeschafft, daß nun jeder tun und
lassen konnte, was ihm gefiel, hatten wir  nicht gewollt.
Da tauchten schon die merkwürdigsten
Plakate auf.

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Christine an der ehemaligen innerdeutschen Grenze im Harz, Winter 1991/92

Mutter und Sohn 1992
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Mutters letzter Geburtstag, der 81. am
7. Mai 1995
Holm und ich müssen keinen Friseur bemühen
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Seit 1999 Tradition, eine Woche Radtour, hier von Limburg nach Trier, 2001 mit
Reinhard, Hartmut und Jochen
Auch Tradition, einmal im Jahr nach Schlesien, Holm 2006,
Aufstieg zur Hohen Eule

Die Aufgaben bei der Firma Wilfried Becker sind sehr vielseitig, hauptsächlich habe ich mit Feuerfestbau zu tun, Kessel, Brenn- und Schmelzöfen gehören dazu. Im Feuerfestbau ist man dann oft Konstrukteur, Bauausführender und Inbetriebnehmer in einer Person. Eine große Flexibilität ist unabdingbar.

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Mein Chef, Wilfried Becker, bei der Befahrung eines Schornsteines,
neben ihm, sein bester Mann, Siegfried Beyer.
Zwei große Brenner, Stadtwerke Erfurt
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Auskleidung eines Alumium-Herdschmelzofens 2003, Peter Wandelt,
einer unserer geschicktesten und vielseitigsten Fachleute.
Als Bauleiter auf der Baustelle Steinefrenz

 

edith-ende2005Im April 2007 war das Leben meiner Schwester Edith, nach 66 Jahren zu Ende. Multiple Sklerose und zwei Schlaganfälle hat sie nicht überstanden. Sie ist anonym in Zittau, an der Weinau, beigesetzt, hinterließ ihren Mann Klaus und ihren Sohn Thomas sowie eine Enkeltochter, Pauline Görner, die am 18. August 2000 geboren wurde.
Das Foto entstand Ende 2005.

Es folgen noch ein paar Fotos neueren Datums.

brombachsee besuch-septemb06
Unser  Radtour 2005, am Brombachsee, v. l.
Hartmut, Reinhard, Jochen, Wolfgang
Bärbel und Hanno besuchen uns
in Leipzig, September 2006.
hajo-hanno-07 hanno08
Der traditionelle "Veteranentreff" der Leipziger Spezialbauer, hier dabattieren Hans-Jochen Arnold und mein Freund Hanno Sengewald gerade das
aktuelle Weltgeschehen, Dezember 2007.
Hanno, wie er leibt und lebt, er betrachtet ein Buch mit chinesischen Propagandaplakaten.
Wir sind zu Besuch in Braunichswalde, 2008.

hbf-promenaden leistritz-iserlohn
Die imposanten Einkaufspromenaden im (bzw. unter dem)
Leipziger Hauptbahnhof, sie enstanden nach der Wende.
Foto vom 11. September 2008
Das ist nicht die Betriebsschlosserei eines mittleren Betriebes
- nein, es ist die Heimwerkstatt eines handwerklich
 begabten Rentners, Dieter Leistritz mit Sohn Detlev, in
Iserlohn-Hennen. Es sind meine zuletzt entdeckten Verwandten.
Foto vom 31. Juli 2007
tomaten2005  grundstueck-winter
Nach wie vor nutzen wir, entgegen dem allgemeinen Trend,
unser Grundstück intensiv zum Gemüse- und
Obstanbau. Hier eine Teil unsere 60 Tomatenpflanzen,
 daneben durch Netze geschützte Krautpflanzen, den Wildtauben schmeckt junges Kraut gut (Foto vom 1. August 2008).
Unser Grundstück im schneereichen Dezember 2010 
Entgegen der Unkenrufe zur Klimaerwärmung waren die Winter 2009/10 und 2010/11 nicht gerade durch wenig Schnee und milde Temperaturen gekennzeichnet. 

Hanno Sengewald
*29.10.1936
+26.11.2008
Mein Arbeitskollege und bester Freund ist nicht mehr unter uns.
Noch am 12.11. war er Gratulant zu meinem 70. Geburtstag, 2 Wochen später hat ein Herzinfarkt seinem Leben ein Ende gemacht.
Am 6.12. haben wir Ihn, unter größter Anteilnahme seines Wohnortes aber auch seiner ehemaligen Kollegen, zu Grabe getragen.
Er war ein Mensch von fester politischer Überzeugung, die keine Kommunisten oder heutigen Zeitgeistverfechter erschüttern konnten. Gleichzeitig immer dem Allgemeinwohl verpflichtet und dadurch genoß er in seiner Gemeinde höchste Anerkennung.
Ein deutscher Patriot!
hanno06tr

 

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