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40 Jahre später

Ungarische Geschichte

Die Geschichte der Ungarn beginnt mit der "Landnahme" (ung. honfoglalás), 895/896 n. Chr., als die Ungarn (Magyarok) sich unter ihrem Fürsten Árpád im Karpatenbecken niederließen. Das Bemühen die ungarischen "Störenfriede" in Europa zu integrieren hatte Erfolg. Im Jahr 1000 wurde Ungarn Königreich unter Stefan I., mit dem Segen des Papstes.
Die Ungarn kamen aus den Weiten Asiens (Westsibirien), ihre Sprache ist verwandt mit Finnisch und Estnisch
(finno-ugrische Sprache). Während die Finnen sich mit den Esten verständigen können, ist  es den Ungarn nicht möglich, da sich die Volksstämme schon früh getrennt hatten.
Knüpfung verwandschaftlicher Bande zu anderen europäischen Herrscherhäusern schufen, trotz verheerender Auswirkungen des Mongoleneinfalles 1241/42, die europäische Großmacht Ungarn. Der Vorposten Ungarn bewahrte Europa nach der siegreichen Schlacht bei Belgrad zunächst vor dem weiteren vordringen der Türken. Erst 1526 erlitten die Ungarn gegen die Türken in der Schlacht bei Mohács eine verhängnisvolle Niederlage. Ungarn wurde dreigeteilt, türkisch, habsburgisch und Fürstentum Siebenbürgen und das für anderthalb Jahrhunderte. Erst Ende des 17. Jahrhunderts gelang es einer vereinten europäischen Streitmacht, die Türken aus dem Karpatenbecken zu vertreiben. Für die Ungarn, die tapfer mitgekämpft hatten, bedeutete es leider keine Selbständigkeit sondern 200 Jahre trugen die Habsburger Kaiser die ungarische Krone. Erst 1867 wurde nominell das Königreich Ungarn wieder hergestellt, aber die ungarische Krone in dieser Doppelmonachie blieb weiter bei den Habsburgern.
Den ersten Weltkrieg, den Ungarn an der Seite Österreichs und Deutschlands verlor, führte im Friedensvertrag von Trianon (dreimal Nein) zur Zerstückelung Ungarns, Es blieb nur noch ein Drittel des einstigen Territoriums und 40 % seiner einstigen Bevölkerung.
Nach einer kurzen Periode der kommunistischen Räterepublik, 1919, wird Ungarn wieder Königreich, ohne König. Staatsoberhaupt ist der Reichsverweser (Kormányzó). 1938-41 bekommt Ungarn durch die Wiener Schiedssprüche, nach ethnischen Gesichtspunkten, einige nach dem ersten Weltkrieg verlorengegangene Gebiete zurück. An der Seite Deutschlands ist auch am Ende des zweiten Weltkrieges Ungarn bei den Verlierern. Die Grenzen werden auf die von 1920 zurückgeführt und das Land wird dem Ostblock angegliedert. 85.000 Ungardeutsche (Donauschwaben) werden aus Ungarn nach Deutschland vertrieben.
1978 kehrt die Stephanskrone, wie sie im Deutschen genannt wird (ungarisch Szent Korona), aus den USA wieder nach Ungarn zurück. Sie ist heute wieder Teil des ungarischen Staatswappens
1989 öffnet Ungarn die Grenze zu Österreich und trägt damit wesentlich zum Zusammenbruch des Ostblocks bei.
2004 Mitglied der EU, hat nicht den Euro und der Forint ist inflationär abgewertet, für einen Euro sind 300 Forint hinzublättern (Stand Juni 2013).

Ungarn 1914


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Die ungarische Hauptstadt, auf einer 100 Jahre alten Ansichtskarte - der Blick geht von der Fischerbastei, auf der Budaer Seite, über die Donau. Rechts, auf der Pester Seite, das Parlament (Országház). Im Hintergrund, links sehen wir Margareteninsel (Margitsziget) und Margeretenbrücke (Margithid).


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Das war einmal! Ungarn in den Grenzen von 1914. In Trianon, dem ungarischen Versailles, wurde das Land durch die Sieger des ersten Weltkrieges auf 1/3 seines Territoriums verkleinert, Millionen Ungarn lebten plötzlich außerhalb ihres Vaterlandes.
Die Konturen in der Mitte stellen Ungarn in den neuen, auch heute noch gültigen Grenzen dar.
(Quelle: Ungarischer Schulatlas aus den 1920er Jahren)

Ungarn 1941

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Die Wiener Schiedssprüche 1938-40 unter maßgeblichem Einfluß Deutschlands, ist der Versuch, die nach dem ersten Weltkrieg nicht nach ethnischen Gesichtspunkten gezogenen Grenzen zu korrigieren. Dabei mußte zwischen Ländern, die mit Deutschland verbündet waren, versucht werden, einen gerechten Ausgleich zu finden. Alle diese neuen Grenzziehungen, wurden nach dem zweiten Weltkrieg wieder rückgängig gemacht.
(Karte: wikipedia.org)

Ungarn nach 1945 (und nach 1920)

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Ungarn in seinen auch heute noch gültigen Grenzen auf einer Karte von 1951. Durch die Grenzziehung im aufgezwungenen Friedensvertrag von Trianon, 1920, wurden Millionen Ungarn verurteilt, außerhalb ihres Vaterlandes zu leben. Die stärksten ungarischen Minderheiten gibt es in Rumänien, der Slowakei, in Serbien und der Ukraine. Etwa 10 Millionen Ungarn leben in Ungarn (2 Millionene davon in Budapest) und 4 Millionen außerhalb Ungarns.
(Quelle: Schulatlas DDR 1951)



Der Kommunismus in Ungarn

Das ungarische kommunistische System unter Rákosi Mátyás bis 1956 war besonders stalinistisch. Nach der Niederschlagung des Volksaufstandes war Kádár János der starke Mann, der zwar einen moskautreuen außenpolitischen Kurs steuert, aber in der Innen- und Wirtschaftspolitik die Zügel recht locker ließ, was sich auch auszahlte. In Ungarn funktionierte die Versorgung der Bevölkerung am besten - das Warenangebot war Spitze im Ostblock, allerdings auch die Preise.

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Diese Denkmal eines "Befreiers" gab es schon 1967, etwas derartiges hatte ja wohl jede Stadt im Ostblock, so auch Hódmezövásárhely. Die Menschen sollten immer daran erinnert werden, daß das was mit ihnen 1945 geschah, eine Befreiung war. 1967 waren gerade 11 Jahre vergangen, als die tapferen Ungarn versuchten, das verhasste Sowjetsystem abzuschütteln. Der vergebliche Versuch kostete die Ungarn 2.500 Tote (davon 1.200 hingerichtet) und 19.000 Verletzte, 200.000 flohen ins Ausland. Auf dem Foto, das um die Welt ging, der Kopf eines umgestürzten Stalin-Denkmals. Vásárhely mußte auch unbedingt ein Lenindenkmal haben, noch in den 1970er Jahren konnte sich die Stadt nicht länger sträuben. Hinter vorgehaltener Hand nannte man die Skulptur "Lenin auf dem WC". (Foto: 1979)
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Das Hotel Hilton, auf der Budapester Burg, noch bevor andere Ostblockländer diese Art der Devisenennahmen nutzten, machten das die Ungarn und wurden dafür natürlich erst einmal gerügt. Bei den Wochenmärkten gab es keine Einschränkungen und dort konnten die Touristen aus den Ostblockländern, die die reine Lehre vom Sozialismus verwirklicht hatten, studieren, was Privatinitiative zu Wege bringen kann. Manche nannten es abfällig "Gullasch-Kommunismus".
Das Kaufhaus "SKÀLA" in Budapest, eine Sehenswürdigkeit für Ostblock-Touristen. Es ähnelte im üppigen Warenangebot und der Struktur (natürlich nicht beim Preis) einem westlichen Kaufhaus.
(Alle drei Fotos von 1979)



Auch in den 1960er Jahren unterschied sich Ungarn wohltuend vom übrigen, nachstalinistischen Ostblock. Politische Pflichtübungen wurden nicht ganz so ernst genommen und künstlerisch manches riskiert. Ich erinnere mich an einen wunderbar satirischen Film, den wir 1968 in Ungarn sahen. Er wurde später synchronisiert und sogar  im Westfernsehn gezeigt.
Der ungarische Titel lautete "A veréb is madár" ("Der Spatz ist auch ein Vogel"). An einem Zwillings Brüderpaar, einer mit Dollars ausgestattet, der andere mit mit Forint wurde der Devisenhunger des Ostblocks mit der Götzenverehrung der harten Währung, gezeigt.



Die Stephanskrone (ungarisch Szent Korona)


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Das ist die 1978 aus den USA nach Ungarn zurückgekehrte Stephanskrone, wie sie im Deutschen genannt wird. Da es aber nicht die Krone ist mit der der zum Christentum übergetretene Stephan I. durch Papst Silvester II. im Jahr 1000 gekrönt wurde, wird sie im Ungarischen Szent Korona (Heilige Krone) genannt. Sie wurde in der Zeit zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert angefertigt.
Warum ist das Kreuz schräggeneigt? Da gibt es viele Vermutungen: Beschädigung, Verneigung vor Gott, mutwilliges Verbiegen usw.
Seit dem Jahr 2000 wird die Krone im Kuppelsaal des Parlamentsgebäudes in Budapest aufbewahrt.
(Foto: de.wikipedia.org)

Gedenken der Kriegsgefallenen


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Dieses gelungene Denkmal zur Erinnerung an die in 2 Weltkriegen gefallenen Ungarn, gibt es seit der politischen Wende nach 1989 in Hódmezövásárhely, unterhalb des Rathauses. Der Soldatenmatel mit Stahlhelm und die Rosen verfehlen ihre Wirkung nicht.



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Hier sind einige Personen, die wesentlich den Verlauf der ungarischen Geschichte mitbestimmt haben, v. l. Maria Theresia (1717-1780), Erzherzogin von Österreich, Königin von Böhmen und Ungarn; Horthy Miklós (1868-1957) Reichsverweser; Rákosi Mátyás - bis 1904 Rosenfeld (1892-1971)  Ministerpräsident und Parteichef; Nagy Imre, (1896-1958) Ministerpräsident;  Kádár János (1912-1989) Parteichef;  Horn Gyula, Außenminister, Ministerpräsident (1932-2013); Orbán Victor (geb. 1963) Ministerpräsident;